Haru basho muss vielleicht umziehen

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Moderator: tsunamiko

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Watashi
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Haru basho muss vielleicht umziehen

Beitrag von Watashi »

Es besteht die Möglichkeit, dass das haru basho sich in drei Jahren einen neuen Veranstaltungsort suchen muss. Da die Präfektur Ōsaka, Eigentümer der jetzigen Halle (daher Osaka Prefectural Gymnasium), chronisch pleite ist, plant der neue Gouverneur, Hashimoto Tōru, als Teil eines präfekturweiten Restrukturierungsprogramms, die Halle zu verkaufen. In dieser (und dem Vorgängermodell) finden seit 1953 (mit Ausnahme von 1986, da wurde die Halle neu gebaut) die haru basho statt. In einem ersten Statement sagte Kitanoumi rijichō dazu: „Wir wissen noch nichts genaues, deshalb können wir uns auch noch nicht klar äußern. Aber zum Beispiel die masu-zeki (Sitzboxen) sind in die jetzige Halle eingepasst und deshalb müssen wir uns schnell etwas einfallen lassen, wenn wir die Halle nicht mehr nutzen können.“ (Nikkan Sports)

Der Grund für den Verkauf ist die zunehmende Überalterung der Halle, die 1987 in ihrer heutigen Form eröffnet wurde. Deshalb soll ab 2011 das Kadomashi Sports Center (auch als Namihaya Dome bekannt) die Aufgaben der alten Halle übernehmen. Deshalb soll heute ein Offizieller der Präfektur bei der Kyōkai vorstellig werden und die Sache erläutern.
Interessanterweise ist das Osaka Prefectural Gymnasium die einzige Einrichtung der Präfektur, die schwarze Zahlen schreibt. Da die Überalterung aber voranschreitet, will man sich eine teure Totalrenovierung sparen und die Halle lieber verkaufen. Da sie in einem der wichtigen Shopping- und Business-Zentren der Stadt liegt, erhofft man sich von dem Verkauf auch ein schönes Sümmchen für den notleidenden Präfekturhaushalt.
Sollte sich die kyōkai für einen Umzug ins Kadomashi Sport Center entscheiden, würde allerdings eine Reihe von Problemen auf sie zukommen. Bisher lag die Halle verkehrstechnisch sehr günstig und die Besucher konnten dort problemlos ihre Tickets kaufen. Das Sport Center in Kadomashi liegt allerdings 25 Minuten mit dem Zug vom jetzigen Bahnhof Namba entfernt und damit nicht im Zentrum. Es wird befürchtet, dass das den Zuschauern zu weit ist. Und die masu-zeki und alle Einbauten sind auf die alte Halle zugeschnitten und müssten komplett neu gebaut werden, sollte man umziehen müssen.
Die Entscheidung über das Restrukturierungsprogramm soll im Juni fallen, im Juli soll ein Vorschlag für ein Zusatzbudget gemacht werden. Jetzt liegt es in den Händen des Gouverneurs. (Sports Hochi)

Watashi
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Beitrag von Watashi »

Asashoryu hat sich vehement gegen einen Verkauf der Halle ausgesprochen. Im Spaß hat er sogar überlegt, ob er die Halle nicht einfach kaufen könnte, um das basho zu retten. Der Grund: "Das ist das basho, mit dem ich die meisten Erinnerungen verbinde. Es war mein erstes basho als yokozuna. Und ich habe dort mal ein zensho yusho geholt..." Er hat wohl schon immer gesagt, dass er das Osaka basho sehr möge. Er hat beim yusho-Interview extra auch schon Kansai-ben (den Dialekt aus der Gegend um Osaka) benutzt.
Der neue Gouverneur, Hashimoto, hat übrigens auch dieses Jahr schon zugeschlagen und die Beigaben zum Preis des Gouverneurs (240 kg Reis und 15 kg Rindfleisch) im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte gesenkt.
Asashoryu zu den Journalisten:" Wir sollten eine Protestbewegung gründen." (Nikkan Sports)

Akebono
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Beitrag von Akebono »

Das ist schon interessant, dass die Halle verkauft werden soll, vor allem da die Präfektur nach deinen Angaben immer noch schwarze Zahlen mit der Sumohalle schreibt. Vielleicht bleibt ja doch alles beim Alten, mich würde es freuen.

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Beitrag von tsunamiko »

Warum nicht verkaufen? Wie Watashi schreibt schreitet die Überalterund voran und die Halle müsste wohl demnächst totalsaniert werden.
laut yomiuri online bringt die halle 260 millionen Yen (rund 1,6 Millionen Euro) im Jahr und davon entfallen rund 80 Mio. auf Sumo. Der Verkauf würde immerhin rund 10 Milliarden Yen in die leeren Kassen bringen und es gibt ja noch den Dome d.h. eine Ausweichmöglichkeit.
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Beitrag von tsunamiko »

Kitanoumi hat eine Petition in Osaka beim Gouverneur abgegeben, in der gebeten wird die Halle, die jedes Jahr das Haru Basho im März beherbergt nicht zu verkaufen. Das Treffen dauerte 3 Minuten, die Petition wurde übergeben. Keine Zusagen, nur das übliche "Yoroshiku". Der Kyokai ist verärgert. Wenn die Halle verkauft wird (für geschätzte 10 Mrd. Yen) dann in 2011. Die Herren in Osaka haben zugesagt ihre verbindliche Antwort am 5. Juni zu geben. Es gibt eine Alternative zu dieser Halle in Osaka, aber die ist nicht so gut erreichbar und der Kyokai würde geschätzte 600 Mio Yen investieren müssen um sie an ihre Bedürfnisse anzupassen. Viele Stimmen im Kyokai sagen wenn der Verkauf stattfindet sollte man eine andere Stadt suchen um dort das Haru auszutragen und Sumo wird nicht mehr in Osaka stattfinden. "Es ist wichtig, dass das Sumo in Osaka bleibt," sagte der Gouverneur. "Im Moment denken wir nicht an einen Umzug" sagte der Kyokai diplomatisch. Das Rijikai trifft sich morgen und dieser Punkt wird sicher diskutiert werden.

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Der Gouverneur von Osaka hat inzwischen entschiden die Entscheidung nicht diese Woche bekannt zu geben sondern die Entscheidung auf das nächste Jahr verschoben. "Ich habe noch nichts gehört, aber ich wäre dankbar wenn sie die ganze Angelegenheit nochmal überdenken würden.." sagte Rijicho Kitanoumi
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