wakanoho verhaftet

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Moderator: tsunamiko

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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von tsunamiko »

laut einem artikel bei yomiuri kannte wakanoho die strengen japanischen gesetze bezüglich drogen

artikel
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von tsunamiko »

nhk hat berichtet (vor ca 1 stunde), das ein sonder-rijikai entschieden hat wakanoho vom sumo auszuschliessen. zu magaki oyakata gibt es noch keine infos, ausser er scheint den wunsch geäussert zu haben aufzuhören und der rijikai deutete an das zu akzeptieren
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Fay
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von Fay »

Ein kleiner Artikel aus meiner täglichen Morgenlektüre, dem Hanfjournal 8) - wer liest schon die FAZ ...

Sumoringer in Japan mit Tüte erwischt:

http://www.hanfjournal.de/hajo-website/ ... kiffer.php

Akebono
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von Akebono »

Bei den rigiden japanischen Gesetzen bzgl. Drogen gehe ich davon aus, dass Wakanoho aus dem Sumoverband ausgeschlossen wird (Ist dies bereits geschehen?) und folglich das Land verlassen muss. Ich persönlich finde das schade, denn der Besitz einer geringen Menge Cannabis stellt nach meines Erachtens keine schwere Tat, doch die Rechtslage ist nun mal anders.
Fakt ist, dass jeder selbst wissen muss, was er tut und die Oyakata erwachsene Menschen nicht erziehen können, so etwas ist nicht möglich, die Vernunft muss einer schon selbst haben.

Akebono
:evil:

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gernobono
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von gernobono »

Akebono hat geschrieben:Bei den rigiden japanischen Gesetzen bzgl. Drogen gehe ich davon aus, dass Wakanoho aus dem Sumoverband ausgeschlossen wird (Ist dies bereits geschehen?)
siehe 2 postings weiter oben :roll:

Stevebono
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von Stevebono »

Manchmal fragt man sich wirklich, in welcher Zeit wir heute leben.
Cannabis wird immer häufiger als Arzneimittel verschrieben, kenne einen Bekannten, der an MS erkrankt ist, musste früher einen Tablettencocktail mit zig Nebenwirkungen schlucken, mit Cannabis kommt er super zurecht und hat keinerlei Nebenwirkungen!
Ich bin auch gegen Besitz bzw. Verbreitung von harten Drogen, mit dieser Null-Toleranz-Politik in vielen asiatischen Ländern kann ich mich aber absolut nicht identifizieren.
Auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gibt es für Nichtasiaten nicht nachvollziebare Gesetze.
Man denke nur an den Schweitzer in Thailand, der im angetrunkenen Zustand Plakate von König Bhumibol mit einer Sprühdose verschmiert hat. In erster Instanz wurde er zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt!
Ein Kluger bemerkt alles; ein Dummer macht über alles eine Bemerkung

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gernobono
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von gernobono »

Stevebono hat geschrieben: Auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gibt es für Nichtasiaten nicht nachvollziebare Gesetze.
Man denke nur an den Schweitzer in Thailand, der im angetrunkenen Zustand Plakate von König Bhumibol mit einer Sprühdose verschmiert hat. In erster Instanz wurde er zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt!
[offtopic]
nicht nachvollziehbar?
stell dich mal in new york hin und verbrenne die amerikanische flagge.......das ist für mich vergleichbar mit dem bemahlen eines bildes des staatsoberhauptes......oder sinead o'connor, die sich geweigert hat vor einem konzert die amerikanisch hymne spielen zu lassen und deswegen mit einem wiedereinreiseverbot bestraft wurde....
[/offtopic]

Matitsuomi
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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von Matitsuomi »

"Unehrenhaftes" Verbrennen der US-Flagge wäre für mich auch vergleichbar, aber gäbe keine 10 Jahre, auch nicht in den USA. Versuche der Republikaner, dieses per Verfassungsstatus zu "verschlimmern" sind bislang auch gescheitert. (Und ehrenhaftes Verbrennen ist sogar die vom Flaggenkodex vorgesehene Art, Fahnen zu entsorgen). Beides halte ich für grundsätzlich nicht nett und eines erhobenen Zeigefingers, des Schadensersatzes und bei Wiederholung auch gerne einer kleineren Strafe für würdig, aber im Gegensatz zu vielem anderen empfinde ich persönlich das als sehr harmlos.

Die Frage, ob eher rigide Gesetze nützen oder eher (wie bei uns) weitgehend "entspanntere", zumindest was Strafhöhen betrifft, kann man sicher diskutieren, ob ein Sumofanforum da nun der beste Ort für ist, das aber auch. Dennoch meine Meinung: ich finde ein Strafrecht, in dem einem ein einmaliges Vergehen, bei dem niemand anderes in Besitz oder Gesundheit gefährdet wurde, dem Täter seine Zukunft komplett versauen kann (und das täten 10 Jahre haft - ich bin jetzt noch nicht bei Wakanoho) falsch. Jeder Erwachsene, und ich denke wirklich jeder, hat in seinem Leben mehrere solcher Skelette im Schrank. Gerade im Straßenverkehr schafft man mit Alkohol und Geschwindigkeit schnell mal Mist, der wirklich übel ausgehen kann. Auch, dass reiner Drogenkonsum ohne weitere Aspekte strafbar ist (im Sinne der Trennung Straftat-Ordnungswidrigkeit, die wird es so in Japan wohl nicht geben, aber es wird hoffentlich klar, was ich meine), finde ich nicht zwingend notwendig, um es gemäßigt auszudrücken.

Was den Aspekt innerhalb des Kyokai betrifft, so weiß ich nicht, ob endgültiger Ausschluss aus dem Sumo verhältnismäßig ist. Mit Dopingvergehen in anderen Sportarten (bei denen man direkt betrügt) eh nicht, aber da mag jeder Verband seinen Weg gehen. Dennoch finde ich schon die Schieflage unschön. Umso mehr die Schieflage gegenüber auch der Strafe oder zumindest der Reaktionszeit in anderen Fällen (Tokis Autounfall, insbesondere aber das höchst peinsame Theater um Tokitaizans Tod), und die Frage, welche Signale über Prioritäten (und für uns Europäer wohl nicht nachvollziehbare Schutzfunktionen durch hohen Status) das sendet.

Das wiederum soll nicht heißen, dass Wakanoho allzugroßen Grund zum Jammern hätte. Er kannte die Spielregeln und hat seinen "Spielzug" gemacht, also muss er mit den Folgen leben.

Aber damit, irgendeine moralische Keule rauszuholen, damit tue ich mich schwer. Und wer sich schon einmal über vermeintliche Abzockerei bei Falschparken oder Geschwindigkeitsblitzen aufgeregt hat, sollte sich denke ich auch schwer tun. Denn Mist machen wir alle mal, auch ohne über Folgen nachzudenken.

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Re: wakanoho verhaftet

Beitrag von tsunamiko »

Matitsuomi hat geschrieben: Umso mehr die Schieflage gegenüber auch der Strafe oder zumindest der Reaktionszeit in anderen Fällen (Tokis Autounfall, insbesondere aber das höchst peinsame Theater um Tokitaizans Tod), und die Frage, welche Signale über Prioritäten (und für uns Europäer wohl nicht nachvollziehbare Schutzfunktionen durch hohen Status) das sendet.
nur um das mal aufzufrischen, da hier immer von tokis autounfall die rede ist...toki hat damals im jahre 2000 eine frau angefahren, die danach noch von zwei weiteren fahrzeugen überrollt wurde. sie ging bei rot über die strasse. vom gericht wurde toki freigesprochen, vom nsk zu hausarrest verurteilt, weil er die regeln des nsk gebrochen hat. der hausarrest führte dazu, dass er in die juryo abstieg und war so auch mit einer geldstrafe verbunden.

ich weiss nicht inwieweit man das mit wakanoho vergleichen kann, der ja geständig ist ein verbrechen (nach japanischem recht) begangen zu haben und auf den im besten fall die ausweisung wartet....

und die schutzfunktion des hohen status, ich denke mal die gibt es in europa auch
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