Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Moderator: Watashi
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
14. Haguro-san: Der Aufstieg
So, jetzt haben wir im Tal alles gesehen, was wir sehen wollten, und machen uns an unsere 2446 Stufen. Das ist viel, sehr viel, aber dafür bekommt man unterwegs eine Menge geboten und das völlig kostenfrei.
So kommen wir als erstes an einer fünfstöckigen Pagode vorbei. Das ist schon beeindruckend und gibt uns Kraft für den weiteren Weg.
Nicht nur großes können wir am Rand sehen, sondern auch nette Kleinigkeiten. So wie diese kleinen buddhistischen Jizo-Statuten. Jizo ist der buddhistische Schutzheilige für Wanderer und Reisende (unter anderem). Wir sind zwar auf dem Weg zu einem Schrein, aber die Differenzierungen sind hier nicht so eindeutig.
Und dann steigen wir weiter die Treppe hinauf. Ab und zu gibt es mal geradere Stücke, aber insgesamt geht es vor allem eines: bergauf.
Schließlich begegnen wir einer Hütte, wo der entkräftete Wanderer (OK, das mag jetzt leicht übertrieben sein) sich mit Tee und Kleinigkeiten stärken, noch schnell einen Pilgerstab oder -hut erwerben oder einfach nur ausruhen kann. Danach geht die Treppe nämlich weiter.
Bevor wir jedoch weitergehen, genießen wir noch den Ausblick. Der ist nämlich auch nicht zu verachten.
Und dann ist da ja noch diese Treppe. Und morgen sehen wir dann, was am Ende ist. Ich hoffe, es lohnt sich.
So, jetzt haben wir im Tal alles gesehen, was wir sehen wollten, und machen uns an unsere 2446 Stufen. Das ist viel, sehr viel, aber dafür bekommt man unterwegs eine Menge geboten und das völlig kostenfrei.
So kommen wir als erstes an einer fünfstöckigen Pagode vorbei. Das ist schon beeindruckend und gibt uns Kraft für den weiteren Weg.
Nicht nur großes können wir am Rand sehen, sondern auch nette Kleinigkeiten. So wie diese kleinen buddhistischen Jizo-Statuten. Jizo ist der buddhistische Schutzheilige für Wanderer und Reisende (unter anderem). Wir sind zwar auf dem Weg zu einem Schrein, aber die Differenzierungen sind hier nicht so eindeutig.
Und dann steigen wir weiter die Treppe hinauf. Ab und zu gibt es mal geradere Stücke, aber insgesamt geht es vor allem eines: bergauf.
Schließlich begegnen wir einer Hütte, wo der entkräftete Wanderer (OK, das mag jetzt leicht übertrieben sein) sich mit Tee und Kleinigkeiten stärken, noch schnell einen Pilgerstab oder -hut erwerben oder einfach nur ausruhen kann. Danach geht die Treppe nämlich weiter.
Bevor wir jedoch weitergehen, genießen wir noch den Ausblick. Der ist nämlich auch nicht zu verachten.
Und dann ist da ja noch diese Treppe. Und morgen sehen wir dann, was am Ende ist. Ich hoffe, es lohnt sich.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
15. Haguro-san: Der Schrein
Wir haben auf unserem Weg nach oben eigentlich alles gesehen: kleine Schreine und Buddhas, eine große Pagode, ein torii, einen Wasserfall, eine rote Brücke, einen schönen Ausblick... Vermissen wir eigentlich noch etwas? Müssen wir überhaupt noch nach ganz oben?
Aber ja doch. Nach all der Plackerei wollen wir jetzt auch ganz oben hinauf. Und so sehen wir am Ende der Treppe endlich das nächste torii, dieses Mal sogar in rot. Und danach wird der Weg endlich auch ziemlich gerade.
Zuerst kommen wir an einem kleineren Schrein vorbei. Doch wo ein Schrein ist, sind meistens noch mehr.
Und siehe da, hier ist auch noch ein richtig großes Schreingebäude, das auch noch pitoresk an einem kleinen Teich steht. Das macht das Fotografieren etwas schwieriger, ist aber sehr stimmungsvoll.
Fehlt uns jetzt also noch etwas zu unserem Glück? OK, vielleicht noch eine klassische japanische Glocke und siehe da, hier wird einem wirklich alles geboten.
Zum Abschluss noch einmal eine Reihe kleiner Schreine. Der Haguro-san ist ein wichtiger Berg mit wichtigem Schrein. Ein Gebäude (oder zwei oder drei) sind da also nicht genug.
Und dann geht es wieder runter. Wir könnten auf dem Parkplatz auf den Bus warten und bequem wieder nach unten fahren (streng genommen hätten wir auch ganz bequem hoch fahren können), aber da ich manchmal leicht masochistisch veranlagt bin (ausschließlich touristisch gesehen), bin ich die 2446 Stufen wieder runter. Das erspare ich euch aber dann doch, schließlich gibt es dort nichts Neues mehr zu sehen.
Der Haguro-san ist übrigens einer von drei Bergen, die zusammen als Dewa Sanzan, die drei Berge von Dewa, bekannt sind. Als ernsthafter Pilger müsste man alle drei besteigen, der Gipfel des höchsten ist allerdings nur im Hochsommer zugänglich und beim dritten war die Zufahrtsstraße wegen Reparaturen gesperrt. Es kann also etwas dauern, bis ich die anderen beiden nachliefern kann. Im Moment seid ihr vor weiteren Anstiegen sicher.
Wir haben auf unserem Weg nach oben eigentlich alles gesehen: kleine Schreine und Buddhas, eine große Pagode, ein torii, einen Wasserfall, eine rote Brücke, einen schönen Ausblick... Vermissen wir eigentlich noch etwas? Müssen wir überhaupt noch nach ganz oben?
Aber ja doch. Nach all der Plackerei wollen wir jetzt auch ganz oben hinauf. Und so sehen wir am Ende der Treppe endlich das nächste torii, dieses Mal sogar in rot. Und danach wird der Weg endlich auch ziemlich gerade.
Zuerst kommen wir an einem kleineren Schrein vorbei. Doch wo ein Schrein ist, sind meistens noch mehr.
Und siehe da, hier ist auch noch ein richtig großes Schreingebäude, das auch noch pitoresk an einem kleinen Teich steht. Das macht das Fotografieren etwas schwieriger, ist aber sehr stimmungsvoll.
Fehlt uns jetzt also noch etwas zu unserem Glück? OK, vielleicht noch eine klassische japanische Glocke und siehe da, hier wird einem wirklich alles geboten.
Zum Abschluss noch einmal eine Reihe kleiner Schreine. Der Haguro-san ist ein wichtiger Berg mit wichtigem Schrein. Ein Gebäude (oder zwei oder drei) sind da also nicht genug.
Und dann geht es wieder runter. Wir könnten auf dem Parkplatz auf den Bus warten und bequem wieder nach unten fahren (streng genommen hätten wir auch ganz bequem hoch fahren können), aber da ich manchmal leicht masochistisch veranlagt bin (ausschließlich touristisch gesehen), bin ich die 2446 Stufen wieder runter. Das erspare ich euch aber dann doch, schließlich gibt es dort nichts Neues mehr zu sehen.
Der Haguro-san ist übrigens einer von drei Bergen, die zusammen als Dewa Sanzan, die drei Berge von Dewa, bekannt sind. Als ernsthafter Pilger müsste man alle drei besteigen, der Gipfel des höchsten ist allerdings nur im Hochsommer zugänglich und beim dritten war die Zufahrtsstraße wegen Reparaturen gesperrt. Es kann also etwas dauern, bis ich die anderen beiden nachliefern kann. Im Moment seid ihr vor weiteren Anstiegen sicher.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Watashi hat geschrieben:...
Es kann also etwas dauern, bis ich die anderen beiden nachliefern kann. Im Moment seid ihr vor weiteren Anstiegen sicher.
Ehrlich gesagt wünsche ich mir für dich, dass wir nicht allzu lange vor weiteren Anstiegen sicher sind
By the way - die Stufen sahen grösstenteils relativ flach aus. Täuschte der Eindruck?
Knuddelige Grüße und
Silke
"Auch wer gesund stirbt, ist definitiv tot!" (Manfred Lütz, CreditSuisse im Focus)
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Irgendwie sind Treppen immer steiler, als sie auf Fotos aussehen. Das ist mir schon häufiger aufgefallen. Insgesamt war aber eher die Anzahl der Stufen als die Höhe der einzelnen Stufe das anstrengende an diesem Aufstieg.Hana-ichi hat geschrieben:By the way - die Stufen sahen grösstenteils relativ flach aus. Täuschte der Eindruck?
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
16. Religion zum mit nach Hause nehmen
Ich muss ein Geständnis machen: Ich bin kein übermäßig großer Fan von Kyoto. Versteht mich nicht falsch, Kyoto ist faszinierend, aber für mich auf Dauer zu unorganisiert. Kyoto ist so eine Art Gemischtwarenladen, wo ich nie das finde, was ich suche, Osaka und Tokyo hingegen sind gut sortierte Kaufhäuser, wo jedes Ding seine Straße oder sein Stadtviertel hat. Hier weiß ich genau, wo ich hingehen muss, wenn ich eine Anime Action FIgur, einen Erwachsenen-Manga oder eine Wasabi-Reibe möchte.
Heute will ich euch eine solche Straße in Tokyo einmal vorstellen. Falls ihr jemals in die Verlegenheit kommt, in Tokyo buddhistischen oder shintoistischen Haushaltsbedarf kaufen zu müssen, ist die Straße vom Bahnhof Ueno Richtung Asakusa euer Ziel. Hier gibt es aber nicht nur Haushaltsbedarf wie Räucherstäbchen oder Blumen für den Altar, hier gibt es auch den buddhistischen Hausaltar, wenn man einen braucht.
Und wer statt eines Autos das Geld lieber in sein Seelenheil investieren möchte, findet hier auch den Hausaltar für gehobene Ansprüche. Und so ein Altar hält dann ja auch ein Leben lang oder länger. Ich war mal in einer Gastfamilie, wo die Großmutter wirklich jeden Morgen vor dem Hausaltar betete, das lohnt sich dann schon.
Natürlich ist das nicht nur auf buddhistische Altäre beschränkt, ihr könnt auch einen schicken Mini-Shintoschrein bekommen, wenn ihr dringend einen braucht. Oder eine Fuchsstatue, wenn ihr euren eigenen Inari Schrein im Garten möchtet.
Und selbstverständlich könnt ihr davor auch das nötige torii aufstellen. In klein, mittel oder auch riesig.
Und wer dann seelenheiltechnisch ganz sicher gehen will, bekommt auch noch eine passende Statue, wobei die dann wohl im Verhältnis zum Hausaltar etwas zu groß sein könnte. Ist also wohl eher etwas für den Tempel im Garten.
Ich vermute, dass die größeren Sachen allerdings weniger für den Privatkunden sind, sondern auch vor allem von Unternehmen oder ähnlichen Käufern erstanden werden, die ihr neues Gelände oder Gebäude auch spirituell absichern wollen. Ich habe schon kleine Schreine oder Tempel in Gebäuden oder ähnlichem gesehen.
Und morgen sehen wir uns nach dieser Wasabi-Reibe um...
Ich muss ein Geständnis machen: Ich bin kein übermäßig großer Fan von Kyoto. Versteht mich nicht falsch, Kyoto ist faszinierend, aber für mich auf Dauer zu unorganisiert. Kyoto ist so eine Art Gemischtwarenladen, wo ich nie das finde, was ich suche, Osaka und Tokyo hingegen sind gut sortierte Kaufhäuser, wo jedes Ding seine Straße oder sein Stadtviertel hat. Hier weiß ich genau, wo ich hingehen muss, wenn ich eine Anime Action FIgur, einen Erwachsenen-Manga oder eine Wasabi-Reibe möchte.
Heute will ich euch eine solche Straße in Tokyo einmal vorstellen. Falls ihr jemals in die Verlegenheit kommt, in Tokyo buddhistischen oder shintoistischen Haushaltsbedarf kaufen zu müssen, ist die Straße vom Bahnhof Ueno Richtung Asakusa euer Ziel. Hier gibt es aber nicht nur Haushaltsbedarf wie Räucherstäbchen oder Blumen für den Altar, hier gibt es auch den buddhistischen Hausaltar, wenn man einen braucht.
Und wer statt eines Autos das Geld lieber in sein Seelenheil investieren möchte, findet hier auch den Hausaltar für gehobene Ansprüche. Und so ein Altar hält dann ja auch ein Leben lang oder länger. Ich war mal in einer Gastfamilie, wo die Großmutter wirklich jeden Morgen vor dem Hausaltar betete, das lohnt sich dann schon.
Natürlich ist das nicht nur auf buddhistische Altäre beschränkt, ihr könnt auch einen schicken Mini-Shintoschrein bekommen, wenn ihr dringend einen braucht. Oder eine Fuchsstatue, wenn ihr euren eigenen Inari Schrein im Garten möchtet.
Und selbstverständlich könnt ihr davor auch das nötige torii aufstellen. In klein, mittel oder auch riesig.
Und wer dann seelenheiltechnisch ganz sicher gehen will, bekommt auch noch eine passende Statue, wobei die dann wohl im Verhältnis zum Hausaltar etwas zu groß sein könnte. Ist also wohl eher etwas für den Tempel im Garten.
Ich vermute, dass die größeren Sachen allerdings weniger für den Privatkunden sind, sondern auch vor allem von Unternehmen oder ähnlichen Käufern erstanden werden, die ihr neues Gelände oder Gebäude auch spirituell absichern wollen. Ich habe schon kleine Schreine oder Tempel in Gebäuden oder ähnlichem gesehen.
Und morgen sehen wir uns nach dieser Wasabi-Reibe um...
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
da kann ich dir sagen wo die ist....bei uns in der küche am utensilienrack....Watashi hat geschrieben: Und morgen sehen wir uns nach dieser Wasabi-Reibe um...
wie jedes jahr danke für den schönen kalender
...there are so many different ways that lead to the gods
so many ways that lead to enlightment
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nadja maleh - flugangsthasen
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
17. Folge dem Koch
Wenn man von Ueno aus weiter Richtung Asakusa läuft, stößt man irgendwann auf ein Haus mit einem gigantischen Chefkoch auf dem Dach. Ungelogen, da ist ein Kochkopf auf dem Haus:
Was der von uns will ist leicht gesagt: Er will uns auf den Eingang zur Kappabashidori hinweisen, der Straße in Tokyo, wo man alles für den Restaurantbetreiber bekommt. Wer hätte schon gedacht, dass ein Koch mal rgendwo, irgendwann einen bedeutenden Punkt markiert.
Was macht man also in einer Straße für Restaurantbedarf? Einkaufen, alles vom Schild für den Eingang über Stühle, Tische, Kochgeschirr und Teller für den Tisch, kleine Töpfe oder sehr große Töpfe oder eben auch die besagte Wasabi-Reibe. Und hier kann durchaus auch der geneigte Endverbraucher mal etwas zum Kaufen finden. Natürlich gibt es in Japan auch Kaufhäuser und Geschäfte für Küchenbedarf, aber nirgendwo findet man das alles auf einem Haufen und brav nach einzelnen Themen sortiert. Denn nicht alle Geschäfte verkaufen alles, sondern haben sich (natürlich) auf einzelne Sachen spezialisiert.
Und selbst für den Touristen findet sich so einiges. Nicht nur für eine, die ihrer Mutter jedes Mal einen neuen Teebecher mitbringen soll und auch schon einmal Wasabi-Reiben oder Messerschleifsteine besorgt, sondern auch für den normalen Japantouristen. So kann man hier sehen, wo die Plastikmodelle herkommen, die man immer vor dem Eingang japanischer Restaurants findet. Und man kann auch einzelne Sushi oder ein kleines Eis käuflich erwerben. Das sind zumindest nette Souvenirs.
Und natürlich kooperieren die Läden auch. Ich war mal in einem Laden für Keramikgeschirr und der Kunde vor mir bestellte einen Restaurantsatz Becher und Schüsseln. Dann zeigte er auf den Hocker hinter der Kasse und meinte, daran wäre er auch interessiert. Der Laden verkauft zwar keine Hocker, aber die Frau hat den Hocker nur umgedreht und auf der Unterseite war ein Aufkleber mit einer Typennummer. Die hat sie dann in einem dicken Katalog nachgeschlagen, in welchem Geschäft genau diese Hocker verkauft werden. Und der Kunde musste nicht einmal zu dem anderen Geschäft hin, stattdessen kam jemand von dort herübergelaufen und hat die Bestellung aufgenommen. DAS ist Service.
Wenn man von Ueno aus weiter Richtung Asakusa läuft, stößt man irgendwann auf ein Haus mit einem gigantischen Chefkoch auf dem Dach. Ungelogen, da ist ein Kochkopf auf dem Haus:
Was der von uns will ist leicht gesagt: Er will uns auf den Eingang zur Kappabashidori hinweisen, der Straße in Tokyo, wo man alles für den Restaurantbetreiber bekommt. Wer hätte schon gedacht, dass ein Koch mal rgendwo, irgendwann einen bedeutenden Punkt markiert.
Was macht man also in einer Straße für Restaurantbedarf? Einkaufen, alles vom Schild für den Eingang über Stühle, Tische, Kochgeschirr und Teller für den Tisch, kleine Töpfe oder sehr große Töpfe oder eben auch die besagte Wasabi-Reibe. Und hier kann durchaus auch der geneigte Endverbraucher mal etwas zum Kaufen finden. Natürlich gibt es in Japan auch Kaufhäuser und Geschäfte für Küchenbedarf, aber nirgendwo findet man das alles auf einem Haufen und brav nach einzelnen Themen sortiert. Denn nicht alle Geschäfte verkaufen alles, sondern haben sich (natürlich) auf einzelne Sachen spezialisiert.
Und selbst für den Touristen findet sich so einiges. Nicht nur für eine, die ihrer Mutter jedes Mal einen neuen Teebecher mitbringen soll und auch schon einmal Wasabi-Reiben oder Messerschleifsteine besorgt, sondern auch für den normalen Japantouristen. So kann man hier sehen, wo die Plastikmodelle herkommen, die man immer vor dem Eingang japanischer Restaurants findet. Und man kann auch einzelne Sushi oder ein kleines Eis käuflich erwerben. Das sind zumindest nette Souvenirs.
Und natürlich kooperieren die Läden auch. Ich war mal in einem Laden für Keramikgeschirr und der Kunde vor mir bestellte einen Restaurantsatz Becher und Schüsseln. Dann zeigte er auf den Hocker hinter der Kasse und meinte, daran wäre er auch interessiert. Der Laden verkauft zwar keine Hocker, aber die Frau hat den Hocker nur umgedreht und auf der Unterseite war ein Aufkleber mit einer Typennummer. Die hat sie dann in einem dicken Katalog nachgeschlagen, in welchem Geschäft genau diese Hocker verkauft werden. Und der Kunde musste nicht einmal zu dem anderen Geschäft hin, stattdessen kam jemand von dort herübergelaufen und hat die Bestellung aufgenommen. DAS ist Service.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Kappabashidori gehört zu meinem nächsten Pflichtprogramm in Tokyo - da bin ich bislang immer rechts und links daran vorbeigeradelt - wie konnte mir nur diese Kochmütze entgehen
Wo Elefanten sich bekämpfen, hat das Gras den Schaden.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Heute sehen wir den lebenden (oder heute eher toten) Beweis an, dass nicht nur kleine, schlanke Japaner es in der Geschichte zu etwas gebracht haben. Und sein Name ist Saigo Takamori. Saigo gehörte zu den Führern der Meiji-Restauration, die der Herrschaft der Tokugawa Shogune 1868 ein Ende bereitete. Trotzdem war er nicht für eine vollständige Öffnung und Modernisierung Japans, weshalb er sich 1873 mit der Regierung zerstritt und in seine Heimat nach Kagoshima zurückkehrte, wo er Getreue um sich scharte und 1877 eine Rebellion anzettelte. Diese schlug zwar fehl, aber Scheitern ist in Japan der erste Schritt zum Volkshelden. Und so gibt es in Kagoshima heute eine Saigo Takamori-Statue, die sogar ihre eigenen Bushaltestelle hat (und im Ueno-Park in Tokyo gibt es auch eine, ohne Bushaltestelle).
Die letzte Schlacht 1877 fand um die Burg von Kagoshima statt, in der sich die Rebellen verschanzt hatten. Sie hielten lange durch, aber am Ende siegten die Truppen der Regierung und die Burg wurde zerstört. Heute sind daher nur noch die Grundmauern übrig.
Die Leute in Kagoshima haben aus der Not aber eine Tugend gemacht und so kann man das Innere der Burg betreten. Dort haben sie ein Museum zur Stadtgeschichte erbaut.
Wir bleiben aber draußen, um uns die historischen Mauern anzusehen. Diese sind nämlich ganz besondern historisch.
Man kann heute noch die Einschusslöcher von 1877 sehen, wenn man genau hinschaut. Also wirklich historische Einschusslöcher.
Die letzte Schlacht 1877 fand um die Burg von Kagoshima statt, in der sich die Rebellen verschanzt hatten. Sie hielten lange durch, aber am Ende siegten die Truppen der Regierung und die Burg wurde zerstört. Heute sind daher nur noch die Grundmauern übrig.
Die Leute in Kagoshima haben aus der Not aber eine Tugend gemacht und so kann man das Innere der Burg betreten. Dort haben sie ein Museum zur Stadtgeschichte erbaut.
Wir bleiben aber draußen, um uns die historischen Mauern anzusehen. Diese sind nämlich ganz besondern historisch.
Man kann heute noch die Einschusslöcher von 1877 sehen, wenn man genau hinschaut. Also wirklich historische Einschusslöcher.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
19. Ein Friedensmuseum der anderen Art
Wir bleiben noch in der Präfektur Kagoshima und fahren nach Chiran, wo wir vor ein paar Jahren schon einmal waren, um uns Samurai-Gärten anzusehen. Hier wollen wir heute das Chiran Tokkô Heiwa Kaikan besichtigen. Auf Englisch ist das das Chiran Peace Museum...
...for Kamikaze Pilots. So richtig friedlich ist das, worum es dort geht, also nicht. Auf Japanisch hießen die Kamikaze-Einheiten nämlich gar nicht "kamikaze", sondern allgemein 特別攻撃隊 tokubetsu kôgeki-tai - "Spezial-Angriffstruppen" - kurz 特攻隊 tokkô-tai oder nur 特攻 tokkô, was den Namen des Museums erklärt. Diese Begriff bezog sich erst einmal auf alle Selbstmordeinheiten (also auch zu Land und zu Wasser), die Lufteinheiten der kaiserlichen Marine wurden vollständig 神風特別攻撃隊 Shinpû tokubetsu kôgeki-tai genannt. Und das 神風 shinpû kann auch kamikaze gelesen werden und bedeutet soviel wir "göttlicher Wind". Hier in Chiran war eine solche tokkô-Einheit stationiert, die nach Süden beispielsweise in der Schlacht von Okinawa eingesetzt wurde. Deshalb gibt es dieses Museum mit vielen Hintergrundberichten und beispielsweise einer der Hütten, in der die angehenden Selbstmordpiloten schliefen.
Schön war das nicht, böse gesagt war es aber ja auch nur für eine begrenzten Zeitraum gedacht. Im Innenraum des Museums war das Fotografieren leider verboten.
Zudem kann man den Tempel sehen, vor dem die Piloten vor ihrer Abreise für eine erfolgreiche Mission beteten. Vielleicht betete der eine oder andere auch für etwas ganz anderes, aber so war es zumindest gedacht.
Auf dem Außengelände kann man auch Beispiele für die Flugzeugtypen sehen, mit denen die Selbstmordattacken geflogen wurden. Das finde ich für ein "Friedensmuseum" dann schon ein wenig beklemmend.
Und die blühenden Bäume haben das für mich auch nicht wirklich besser gemacht.
Insgesamt gibt es einige dieser Museen in Japan, die etwas ambivalent sind, weil sie auf der einen Seite versuchen, den Friedenswillen des japanischen Volkes zu zeigen, auf der anderen Seite aber etwas aus der Vergangenheit zeigen, das alles andere als friedlich war. Die Gradwanderung gelingt nicht immer, das ist beim Museum am Yasukuni Schrein in Tokyo allerdings deutlich schlimmer.
Wir bleiben noch in der Präfektur Kagoshima und fahren nach Chiran, wo wir vor ein paar Jahren schon einmal waren, um uns Samurai-Gärten anzusehen. Hier wollen wir heute das Chiran Tokkô Heiwa Kaikan besichtigen. Auf Englisch ist das das Chiran Peace Museum...
...for Kamikaze Pilots. So richtig friedlich ist das, worum es dort geht, also nicht. Auf Japanisch hießen die Kamikaze-Einheiten nämlich gar nicht "kamikaze", sondern allgemein 特別攻撃隊 tokubetsu kôgeki-tai - "Spezial-Angriffstruppen" - kurz 特攻隊 tokkô-tai oder nur 特攻 tokkô, was den Namen des Museums erklärt. Diese Begriff bezog sich erst einmal auf alle Selbstmordeinheiten (also auch zu Land und zu Wasser), die Lufteinheiten der kaiserlichen Marine wurden vollständig 神風特別攻撃隊 Shinpû tokubetsu kôgeki-tai genannt. Und das 神風 shinpû kann auch kamikaze gelesen werden und bedeutet soviel wir "göttlicher Wind". Hier in Chiran war eine solche tokkô-Einheit stationiert, die nach Süden beispielsweise in der Schlacht von Okinawa eingesetzt wurde. Deshalb gibt es dieses Museum mit vielen Hintergrundberichten und beispielsweise einer der Hütten, in der die angehenden Selbstmordpiloten schliefen.
Schön war das nicht, böse gesagt war es aber ja auch nur für eine begrenzten Zeitraum gedacht. Im Innenraum des Museums war das Fotografieren leider verboten.
Zudem kann man den Tempel sehen, vor dem die Piloten vor ihrer Abreise für eine erfolgreiche Mission beteten. Vielleicht betete der eine oder andere auch für etwas ganz anderes, aber so war es zumindest gedacht.
Auf dem Außengelände kann man auch Beispiele für die Flugzeugtypen sehen, mit denen die Selbstmordattacken geflogen wurden. Das finde ich für ein "Friedensmuseum" dann schon ein wenig beklemmend.
Und die blühenden Bäume haben das für mich auch nicht wirklich besser gemacht.
Insgesamt gibt es einige dieser Museen in Japan, die etwas ambivalent sind, weil sie auf der einen Seite versuchen, den Friedenswillen des japanischen Volkes zu zeigen, auf der anderen Seite aber etwas aus der Vergangenheit zeigen, das alles andere als friedlich war. Die Gradwanderung gelingt nicht immer, das ist beim Museum am Yasukuni Schrein in Tokyo allerdings deutlich schlimmer.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
20. Tempel Nr. 84
Aufmerksame Leser meiner Adventskalender kennen sie schon, die 88 Tempel von Shikoku. Leider habe ich noch nicht alle 88 besucht, aber zumindest einer ist noch übrig: Tempel Nr. 84, der Yashima-ji. Dieser heißt so, weil er auf dem Hochplateau Yashima steht, das sich in der Nähe der Stadt Takamatsu befindet.
Hochplateau bedeutet, dass wir erst einmal auf den Berg müssen. Heute gibt es nur noch die Möglichkeit, per Straße (Bus oder Auto) oder zu Fuss zum Yashima-ji hinauf zu kommen. Als ich das erste Mal da war, konnte man noch per Drahtseilbahn hinauffahren. Diese wurde allerdings noch im selben Jahr, 2004, eingestellt. Also genießt den nostalgischen Anblick und nehmt den Bus.
Egal, wie man rauf gekommen ist, oben landet man auf dem Tempelgelände von Tempel Nr. 84 und das ist gar nicht mal so klein, mit einigen Nebengebäuden und kleineren Statuen.
Im Zentrum ist die historische Haupthalle. Das heutige Gebäude stammt von 1618, nutzte aber die Materialien der Vorgängerhalle aus der Kamakura-Zeit (1185-1333). Insofern ist hier eine Menge Geschichte versammelt.
Es gibt aber nicht nur einen großen buddhistischen Tempel, mittendrin findet man ein untrügliches Anzeichen für einen Shinto-Schrein: torii, rote Schreintore. Und dahinter findet sich dann ein kleiner Schrein. Und links und recht davon sehen wir Statuen von sogenannten tanuki oder Marderhunden. Diese sind bekannte Wesen der japanischen Mythologie und der übernatürliche Yashima no hage tanuki ist einer der berühmtesten tanuki des Landes und ein guter Formwandler. Er soll sogar in anderer Gestalt dem Gründer der 88 Tempel von Shikoku, Kobo daishi, den Weg gewiesen haben, als dieser sich bei Yashima verlaufen hatte. Also ist ein Schrein zu Ehren des tanuki auf dem Gelände des Yashima-ji auch kein Wunder.
Es ist in Japan ohnehin nicht unüblich, dass Tempel und Schreine friedlich nebeneinander existieren, in diesem Fall direkt nebeneinander.
Aufmerksame Leser meiner Adventskalender kennen sie schon, die 88 Tempel von Shikoku. Leider habe ich noch nicht alle 88 besucht, aber zumindest einer ist noch übrig: Tempel Nr. 84, der Yashima-ji. Dieser heißt so, weil er auf dem Hochplateau Yashima steht, das sich in der Nähe der Stadt Takamatsu befindet.
Hochplateau bedeutet, dass wir erst einmal auf den Berg müssen. Heute gibt es nur noch die Möglichkeit, per Straße (Bus oder Auto) oder zu Fuss zum Yashima-ji hinauf zu kommen. Als ich das erste Mal da war, konnte man noch per Drahtseilbahn hinauffahren. Diese wurde allerdings noch im selben Jahr, 2004, eingestellt. Also genießt den nostalgischen Anblick und nehmt den Bus.
Egal, wie man rauf gekommen ist, oben landet man auf dem Tempelgelände von Tempel Nr. 84 und das ist gar nicht mal so klein, mit einigen Nebengebäuden und kleineren Statuen.
Im Zentrum ist die historische Haupthalle. Das heutige Gebäude stammt von 1618, nutzte aber die Materialien der Vorgängerhalle aus der Kamakura-Zeit (1185-1333). Insofern ist hier eine Menge Geschichte versammelt.
Es gibt aber nicht nur einen großen buddhistischen Tempel, mittendrin findet man ein untrügliches Anzeichen für einen Shinto-Schrein: torii, rote Schreintore. Und dahinter findet sich dann ein kleiner Schrein. Und links und recht davon sehen wir Statuen von sogenannten tanuki oder Marderhunden. Diese sind bekannte Wesen der japanischen Mythologie und der übernatürliche Yashima no hage tanuki ist einer der berühmtesten tanuki des Landes und ein guter Formwandler. Er soll sogar in anderer Gestalt dem Gründer der 88 Tempel von Shikoku, Kobo daishi, den Weg gewiesen haben, als dieser sich bei Yashima verlaufen hatte. Also ist ein Schrein zu Ehren des tanuki auf dem Gelände des Yashima-ji auch kein Wunder.
Es ist in Japan ohnehin nicht unüblich, dass Tempel und Schreine friedlich nebeneinander existieren, in diesem Fall direkt nebeneinander.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
21. Von historischem Pech und potentiellem Glück
Wir bleiben noch einen Tag auf den Hochplateau von Yashima, nur dieses Mal sehen wir uns nicht an, was oben drauf ist, sondern was man von hier oben herunter so sehen kann. Man kann nämlich oben auf einem Fußweg um das Plateau laufen und in verschiedene Richtungen heruntersehen. Auf der einen Seite sieht man Richtung Takamatsu (dazu unten mehr), auf der anderen Seite liegt eine wirklich historische Stätte.
OK, so richtig historisch sieht das auf den ersten Blick nicht aus. In dieser Bucht fand aber 1185 eine der entscheidenden Schlachten des Genpei Krieges zwischen den Samurai-Familien der Minamoto und der Taira um die Vorherrschaft in Japan statt. Bis dahin hatten die aufstrebenden Samurai noch nicht so viel zu melden und jetzt wollten sie alles. Die Taira hatten eine Festung auf Yashima, ließen sich aber mit einem Trick herauslocken und zu einer Seeschlacht verleiten, die sie verloren. Danach flohen sie bis in die Meerenge zwischen Honshu und Kyushu, wo sie dann auch die letzte Seeschlacht von Dan-no-ura verloren. Daraufhin war die Hauptlinie der Taira beendet und Minamoto no Yoritomo wurden Shogun. Nach seinem Tod übernahmen dann aber die Hojo die Macht, die ab 1206 den Regenten des Shogun (also sozusagen den Schattenregierungschef) stellten und sich bis 1333 an der Macht hielten. Und die Hojo waren ursprünglich eine Seitenlinie der Taira. They always come back.
In die andere Richtung sieht man die Stadt Takamatsu und ihren Hafen. Von dort kann man zum Beispiel mit dem Schiff nach Honshu fahren, aber das ist ein Thema für einen anderen Kalender. Wir schauen uns einfach mal den Ausblick an.
Und die Japaner wären keine Ostasiaten, wenn sie hier nicht noch eine Möglichkeit gewittert hätten, Glück zu haben (und Touristen noch ein wenig Geld abzuknöpfen). Man kann hier kleine Tonscheiben kaufen, die man möglichst weit vom Berg werfen soll, so dass sie am Hang entlang segeln. Wenn man das richtig macht, soll es Glück bringen.
Wobei ist nicht sicher bin, ob ich das richtig mache oder nicht. Entscheidet selbst.
Wir bleiben noch einen Tag auf den Hochplateau von Yashima, nur dieses Mal sehen wir uns nicht an, was oben drauf ist, sondern was man von hier oben herunter so sehen kann. Man kann nämlich oben auf einem Fußweg um das Plateau laufen und in verschiedene Richtungen heruntersehen. Auf der einen Seite sieht man Richtung Takamatsu (dazu unten mehr), auf der anderen Seite liegt eine wirklich historische Stätte.
OK, so richtig historisch sieht das auf den ersten Blick nicht aus. In dieser Bucht fand aber 1185 eine der entscheidenden Schlachten des Genpei Krieges zwischen den Samurai-Familien der Minamoto und der Taira um die Vorherrschaft in Japan statt. Bis dahin hatten die aufstrebenden Samurai noch nicht so viel zu melden und jetzt wollten sie alles. Die Taira hatten eine Festung auf Yashima, ließen sich aber mit einem Trick herauslocken und zu einer Seeschlacht verleiten, die sie verloren. Danach flohen sie bis in die Meerenge zwischen Honshu und Kyushu, wo sie dann auch die letzte Seeschlacht von Dan-no-ura verloren. Daraufhin war die Hauptlinie der Taira beendet und Minamoto no Yoritomo wurden Shogun. Nach seinem Tod übernahmen dann aber die Hojo die Macht, die ab 1206 den Regenten des Shogun (also sozusagen den Schattenregierungschef) stellten und sich bis 1333 an der Macht hielten. Und die Hojo waren ursprünglich eine Seitenlinie der Taira. They always come back.
In die andere Richtung sieht man die Stadt Takamatsu und ihren Hafen. Von dort kann man zum Beispiel mit dem Schiff nach Honshu fahren, aber das ist ein Thema für einen anderen Kalender. Wir schauen uns einfach mal den Ausblick an.
Und die Japaner wären keine Ostasiaten, wenn sie hier nicht noch eine Möglichkeit gewittert hätten, Glück zu haben (und Touristen noch ein wenig Geld abzuknöpfen). Man kann hier kleine Tonscheiben kaufen, die man möglichst weit vom Berg werfen soll, so dass sie am Hang entlang segeln. Wenn man das richtig macht, soll es Glück bringen.
Wobei ist nicht sicher bin, ob ich das richtig mache oder nicht. Entscheidet selbst.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
22. Ein Wald der besonderen Art
Kurz vor Weihnachten fahren wir nach Kyoto, um dort einen Waldspaziergang zu machen. Vor dem Eingang sehen wir aber erst einmal diesen Baum. Sind wir also mal wieder unterwegs, um uns die Kirschblüten anzusehen?
Nein, dieses Mal geht es um das, was hinter dem blühenden Baum ist: den Bambus. Im Stadtteil Arashiyama gibt es einen Bambushain, der bei Touristen sehr beliebt ist.
Deshalb hat dieser Bambushain auch einen passenden, pitoresken Weg, um zwischen den meterhohen Bambuspflanzen wandeln zu können. Und das hat durchaus etwas für sich.
Kaum zu glauben, dass diese riesigen Pflanzen eigentlich Gräser sind. So ein Gras kann ganz schon groß werden, wenn man es nicht regelmäßig mäht.
Aber Spaß beiseite, es gibt natürlich auch kleine Bambusarten, nur nicht hier. Hier ist es aufgrund der dichten und hohen Bambushalme tatsächlich auch am hellichten Tage nicht so hellicht. Man hat also durchaus das Gefühl durch einen Wald zu wandern, auch wenn es eigentlich eher Rasen ist.
Kurz vor Weihnachten fahren wir nach Kyoto, um dort einen Waldspaziergang zu machen. Vor dem Eingang sehen wir aber erst einmal diesen Baum. Sind wir also mal wieder unterwegs, um uns die Kirschblüten anzusehen?
Nein, dieses Mal geht es um das, was hinter dem blühenden Baum ist: den Bambus. Im Stadtteil Arashiyama gibt es einen Bambushain, der bei Touristen sehr beliebt ist.
Deshalb hat dieser Bambushain auch einen passenden, pitoresken Weg, um zwischen den meterhohen Bambuspflanzen wandeln zu können. Und das hat durchaus etwas für sich.
Kaum zu glauben, dass diese riesigen Pflanzen eigentlich Gräser sind. So ein Gras kann ganz schon groß werden, wenn man es nicht regelmäßig mäht.
Aber Spaß beiseite, es gibt natürlich auch kleine Bambusarten, nur nicht hier. Hier ist es aufgrund der dichten und hohen Bambushalme tatsächlich auch am hellichten Tage nicht so hellicht. Man hat also durchaus das Gefühl durch einen Wald zu wandern, auch wenn es eigentlich eher Rasen ist.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
[quote="Watashi"]9. Ein Hotel auf Sado
na, dann sehe ich als Fachmann endlich mal, wie die sanitären Anlagen in japanischen Hotels aussehen. Ich muss sagen, so gut können wir das aber hier in Deutschland auch - oder besser !!
na, dann sehe ich als Fachmann endlich mal, wie die sanitären Anlagen in japanischen Hotels aussehen. Ich muss sagen, so gut können wir das aber hier in Deutschland auch - oder besser !!
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Wobei ich zur Verteidigung der japanischen Nasszelle sagen muss, dass dieses Hotel schon einige Jahre auf dem Buckel hatte. In modernen Hotels sind Klo und Bad deutlich attraktiver (und technischer). Und in großen Kaufhäusern gibt es die berühmten Klos mit Wandpanel zum Einstellen, wo der uneingeweihte Ausländer ewig sucht, wenn er spülen will, und dann unbeabsichtigt das ganze Klo unter Wasser setzt. Dort kann man sich nämlich wahlweise mit Bidet- oder Hinternspülfunktion mit warmem Wasser reinigen lassen, Wasserstärke und teilweise auch -temperatur sind einstellbar. Nur zum Spülen muss man meistens einfach hinter oder an den Spülkasten greifen. Falls ich zufällig über ein Foto stolpere, liefere ich es nach.Schnappamawashi hat geschrieben:na, dann sehe ich als Fachmann endlich mal, wie die sanitären Anlagen in japanischen Hotels aussehen. Ich muss sagen, so gut können wir das aber hier in Deutschland auch - oder besser !!
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
23. Die Reichen und Berühmten und ihre Häuser (oder eher eines davon)
Wenn man durch den Bambuswald in Arashiyama gelaufen ist, ist man nicht mehr weit von Okochi Sanso entfernt, der früheren Villa des Schauspielers Okochi Denjiro, der von den 1920ern bis Anfang der 1960er aktiv war (1962 ist er verstorben). Heute kann man eine seiner alten Residenzen samt Garten besichtigen. Und wenn das so sieht, stellt man fest, dass Schauspielerei durchaus einträglich zu sein scheint, insbesondere, wenn man bedenkt, dass ein Großteil des Geländes schon in den 1930ern und 1940ern erbaut wurde, als der gute Mann Mitte 30/Anfang 40 war.
Und das Haus steht am Berg mit einer tollen Aussicht, schon vom Wohnzimmer aus. Auch ist es nicht das einzige Gebäude auf dem Gelände. Ein bisschen Abwechslung muss sein.
Darum herum liegen weitere Gärten im japanischen Stil, die bis heute gepflegt werden. Deshalb kann der geneigte oder neidische Tourist sich in aller Ruhe wie ein Filmstar fühlen.
Danach kann man den Ausblick genießen und sich die umliegenden Berge ansehen. Und für diejenigen, die nicht nur sehen, sondern auch verstehen wollen, gibt es eine bilinguale Erläuterung der Aussicht gleich dazu.
Und für alle, die sich jetzt fragen, wie so ein früherer japanischer Filmstar aussieht: Hier ist der ehemalige Hausherr.
Wenn man durch den Bambuswald in Arashiyama gelaufen ist, ist man nicht mehr weit von Okochi Sanso entfernt, der früheren Villa des Schauspielers Okochi Denjiro, der von den 1920ern bis Anfang der 1960er aktiv war (1962 ist er verstorben). Heute kann man eine seiner alten Residenzen samt Garten besichtigen. Und wenn das so sieht, stellt man fest, dass Schauspielerei durchaus einträglich zu sein scheint, insbesondere, wenn man bedenkt, dass ein Großteil des Geländes schon in den 1930ern und 1940ern erbaut wurde, als der gute Mann Mitte 30/Anfang 40 war.
Und das Haus steht am Berg mit einer tollen Aussicht, schon vom Wohnzimmer aus. Auch ist es nicht das einzige Gebäude auf dem Gelände. Ein bisschen Abwechslung muss sein.
Darum herum liegen weitere Gärten im japanischen Stil, die bis heute gepflegt werden. Deshalb kann der geneigte oder neidische Tourist sich in aller Ruhe wie ein Filmstar fühlen.
Danach kann man den Ausblick genießen und sich die umliegenden Berge ansehen. Und für diejenigen, die nicht nur sehen, sondern auch verstehen wollen, gibt es eine bilinguale Erläuterung der Aussicht gleich dazu.
Und für alle, die sich jetzt fragen, wie so ein früherer japanischer Filmstar aussieht: Hier ist der ehemalige Hausherr.
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
24. Yukiguni - Schneeland
Wir haben den Adventskalender mit Schnee begonnen und dieses Jahr beenden wir den Adventskalender auch wieder mit Schnee. Das wird dann vermutlich der letzte Schnee sein, den wir für eine lange Zeit sehen, wenn das Wetter in Deutschland sich nicht radikal ändert.
Wir fahren heute ins so genannte "Schneeland" oder auf Japanisch 雪国 yukiguni.
雪 yuki heißt Schnee und
国 -guni ist das Land,
also wirklich einfach Schneeland.
Yukiguni (oder prosaischer 豪雪地帯 gōsetsu chitai, "Zone mit starkem Schneefall") wird in Japan die Westseite von Honshu mit den japanischen Alpen, Sado und Hokkaido genannt. Und wenn die Schnee sagen, dann meinen die auch Schnee, wobei ich festhalten muss, dass ich noch nicht im Winter im Kernland des yukiguni war. Das hier ist also mehr Schnee für Anfänger.
Der Schnee sieht auch wirklich gut aus, wenn er sich über die Landschaft legt. Manche Gegenden haben daraus auch ein Tourismusgeschäft gemacht, nicht nur mit Skifahren, was es in den japanischen Alpen auch im großen Stil gibt, sondern auch mit den Schneelandschaften.
Das ganze sieht natürlich noch besser aus, wenn man im Warmen sitzt. Ich bin zum Beispiel im warmen Zug durch die verschneiten Landschaften gefahren. Japanische Züge fahren nämlich auch bei dickem Schnee und ihre Klimaanlagen funktionieren auch, wenn es kalt wird.
Ansonsten ist der Schnee natürlich eine Herausforderung für die Leute und die Technik. Ich bin mal mit einem Shinkansen gefahren, der 10 Minuten Verspätung hatte, weil sie zwischendurch das Dach von Schnee säubern mussten - und 10 Minuten Verspätung sind in Japan eine große Sache.
Trotzdem haben die yukiguni Bewohner den Schnee ganz gut im Griff. Auf dem Land, wo schon einmal Straßen für den gesamten Winter gesperrt werden...
...und in der Stadt, wo Straßen dann doch regelmäßig geräumt werden. Wobei selbst dort im Moment deutliche Plusgrade herrschen.
Und damit beende ich den leicht verkürzten Adventskalender 2015 und wünsche alle ein frohes Fest, welches Fest ihr auch immer feiern möget.
Wir haben den Adventskalender mit Schnee begonnen und dieses Jahr beenden wir den Adventskalender auch wieder mit Schnee. Das wird dann vermutlich der letzte Schnee sein, den wir für eine lange Zeit sehen, wenn das Wetter in Deutschland sich nicht radikal ändert.
Wir fahren heute ins so genannte "Schneeland" oder auf Japanisch 雪国 yukiguni.
雪 yuki heißt Schnee und
国 -guni ist das Land,
also wirklich einfach Schneeland.
Yukiguni (oder prosaischer 豪雪地帯 gōsetsu chitai, "Zone mit starkem Schneefall") wird in Japan die Westseite von Honshu mit den japanischen Alpen, Sado und Hokkaido genannt. Und wenn die Schnee sagen, dann meinen die auch Schnee, wobei ich festhalten muss, dass ich noch nicht im Winter im Kernland des yukiguni war. Das hier ist also mehr Schnee für Anfänger.
Der Schnee sieht auch wirklich gut aus, wenn er sich über die Landschaft legt. Manche Gegenden haben daraus auch ein Tourismusgeschäft gemacht, nicht nur mit Skifahren, was es in den japanischen Alpen auch im großen Stil gibt, sondern auch mit den Schneelandschaften.
Das ganze sieht natürlich noch besser aus, wenn man im Warmen sitzt. Ich bin zum Beispiel im warmen Zug durch die verschneiten Landschaften gefahren. Japanische Züge fahren nämlich auch bei dickem Schnee und ihre Klimaanlagen funktionieren auch, wenn es kalt wird.
Ansonsten ist der Schnee natürlich eine Herausforderung für die Leute und die Technik. Ich bin mal mit einem Shinkansen gefahren, der 10 Minuten Verspätung hatte, weil sie zwischendurch das Dach von Schnee säubern mussten - und 10 Minuten Verspätung sind in Japan eine große Sache.
Trotzdem haben die yukiguni Bewohner den Schnee ganz gut im Griff. Auf dem Land, wo schon einmal Straßen für den gesamten Winter gesperrt werden...
...und in der Stadt, wo Straßen dann doch regelmäßig geräumt werden. Wobei selbst dort im Moment deutliche Plusgrade herrschen.
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- gernobono
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
vielen dank für den wieder genialen adventkalender
ich bin schon auf den osterkalender 2016 gespannt
ich bin schon auf den osterkalender 2016 gespannt
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- 1 Tipspiel Yusho
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- Registriert: 28. Aug 2005 17:08
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Danke, Anke!
Wie jedes Jahr hast Du mir ein wunderschönes Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk gemacht!
Profo
Wie jedes Jahr hast Du mir ein wunderschönes Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk gemacht!
Profo
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Ein Danke auch von mir für diesen tollen Kalender! Es erfreut mich immer wieder sowas zu lesen!
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- 4 Tipspiel Yusho
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Re: Ein nur ganz leicht verspäteter Adventskalender
Herzlichen Dank - ein schöne Ablenkung im schnöden Bürobetrieb.
Wo Elefanten sich bekämpfen, hat das Gras den Schaden.