gedanken zu einem interviewausschnitt

Moderator: tainosen

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tsunamiko
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gedanken zu einem interviewausschnitt

Beitrag von tsunamiko »

wir hatten im miki forum ja die eine oder ander diskussion zum thema ausländer im sumo...
heute habe ich nun in einem artikel einer onlinezeitung folgendes gelesen

"I still feel like a foreigner, and I don't understand many of the customs of sumo. But I don't care. I plan on making it to the top anyway."

frei übersetzt...ich fühle mich immernoch als ausländer und verstehe viele der sitten beim sumo nicht, aber das ist mir egal. ich plane ja sowieso es bis zur spitze zu schaffen...

viele interessieren sich ja für sumo weil es einfach eine traditionelle sportart ist...mit ritualen aus alten (?) zeiten und weil sumo einfach noch was besonderes ist...das zusammenleben
der sportler im heya, die einbindung des shintoismus, strenge regeln für die sportler und alles unter der schirmherrschaft des japanischen erziehungsministeriums zum erhalt einer tradition...

wenn ich mir jetzt vorstelle die sanyaku wären zur mehrheit von rikishi mit einer derartigen einstellung besetzt (nicht ganz unwahrscheinlich bei z.z angeblich 28% nicht japanern in der makuushi)
und mir vorstelle der vorher zitierte wäre noch yokozuna ... was haben die rituale dann noch für eine bedeutung...er kennt sie nicht, interessieren sie ihn und die anderen überhaupt?
...wofür soll er dann ein dohyo-iri vor dem schrein machen...wofür bohnen werfen...das wäre dann ja nur noch eine veranstaltung wie irgendeine sinnentleerte touristische sache ...
...there are so many different ways that lead to the gods
so many ways that lead to enlightment


but only one way that leads to the next gucci boutique...........


nadja maleh - flugangsthasen

tainosen
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Beitrag von tainosen »

Daran sollte dann aber nicht der aus welchen Gründen auch immer unwissende Geishiin-Rikishi "schuld" sein, sondern sein japanischer Oyakata, oder nicht :?:

tainosen

Hakanonami
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Re: gedanken zu einem interviewausschnitt

Beitrag von Hakanonami »

tsunamiko hat geschrieben: ...wofür soll er dann ein dohyo-iri vor dem schrein machen...wofür bohnen werfen...das wäre dann ja nur noch eine veranstaltung wie irgendeine sinnentleerte touristische sache ...
Das erinnert mich an Indianerstämme, die ihre alten Tänze und Rituale teilweise nur noch Touristen vorführen, um ein paar Dollar zu verdienen (wenn man mal ausser Acht läßt, daß den amerikanischen Ureinwohnern ihre Traditionen größtenteils mit Gewalt genommen wurden).

Eine für mich erschreckende Vostellung, daß es mit den "alten" Sumoriten und -traditionen so ähnlich enden könnte...

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